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König des Glücksspiels Stanley Ho stirbt mit 98 Jahren

Der Hongkonger Tycoon Stanley Ho, welcher in der Spielebranche legendär wurde, da er für den Aufstieg Macaus zur globalen Spielehauptstadt verantwortlich war, ist kürzlich im goldenen Alter von 98 Jahren im Sanatorium und Krankenhaus von Hongkong verstorben.

Bekannt als der König des Glücksspiels und einer der reichsten Männer Asiens, wurde Ho’s Privatvermögen auf 50 Milliarden HK$ (6,4 Milliarden US$) geschätzt, als er 2018 als Vorsitzender seiner Casino-Bestände in den Ruhestand trat. Sein jahrzehntelanger Kampf um die Gesundheit verschlechterte sich durch einen Unfall in seinem Haus Mitte 2009, es erforderte drei Gehirnoperationen. Damals beschloss das Oberhaupt sein großes Vermögen auf seine vier Familienzweige aufzuteilen.

Ein halbes Jahrhundert dauerte der Aufbau seines Casino-Imperiums. Sein Flaggschiff SJM Holdings trug den größten Teil zur Umwandlung der ehemaligen portugiesischen Kolonie in die heutige Glücksspielhauptstadt der Welt bei. Ho wurde in eine Familie mit Reichtum und Privilegien hineingeboren und erlebte nach dem Tod ihres Großvaters Ho Fook bald große Armut, was zum Zusammenbruch des Familienunternehmens führte. Das Ereignis und die harte Zeit des Zweiten Weltkriegs brachten den jungen Ho dazu, Zuflucht in dem neutralen Gebiet von Macau zu suchen, wo seine Karriere naturgemäß begann. Zum Glück für Ho brachte ihm die Möglichkeit, Luxusgüter nach China zu schmuggeln, 1941 sein erstes Vermögen.

Ho heiratete dann seine erste Frau, Clementina Angela Leitao, die aus einer wohlhabenden portugiesischen Geschäftsfamilie stammte und Ho Zugang zur Gesellschaft der Oberschicht in Macau gewährte. 1961 erhielt Ho zusammen mit seinen Co-Investoren in einem Unternehmen namens Sociedade de Turismo und Diversoes de Macau (STDM) einen Durchbruch und erhielt das ausschließliche Recht, alle Glücksspielgeschäfte in Macau bis 2001 zu betreiben. Bereits in den 1990er Jahren waren die Glücksspielgeschäfte von Ho ein Erfolg und machten die Hälfte der Gesamteinnahmen der Regierung von Macau aus. Die Rückkehr zur chinesischen Herrschaft am Ende des Jahrzehnts trieb den Erfolg des Imperiums noch weiter voran, als der Zustrom chinesischer Spieler und Touristen hereinbrach. Macau war ein Zufluchtsort, um legale Casinos zu betreiben und gleichzeitig den Modernisierungsschub der Regierung zu unterstützen Las Vegas als weltweites Glücksspielzentrum abzulösen.

Sein Vermächtnis

Der Patriarch hatte vier Ehefrauen, mit welchen er insgesamt siebzehn Kinder zeugte.Er überlebte vierzehn von ihnen und drei seiner Frauen. Einige seiner Begünstigten sind bereits in die angesehenen Unternehmen eingebettet, auf Die die Hälfte der sechs Glücksspiellizenzen von Macau fällt.

Pansy Ho Chiu-king, die älteste Tochter aus Ho‘s zweiter Ehe, hatte bereits Vater Stanley Ho als Vorstandschef von Shun Tak Holdings abgelöst, einem Entwicklerunternehmen, welches in verschiedenen Branchen wie Schifffahrt, Immobilien, Gastgewerbe und Investment tätig ist. Das Unternehmen TurboJet, welches unter seiner Schifffahrtsabteilung betrieben wird, ist hauptsächlich für Fährverbindungen zwischen Hongkong und Macau zuständig.

“Obwohl wir wussten, dass der Tag kommen wird, lindert es unsere Trauer nicht”, sagte Pansy Ho Chiu-king. “Papa wird für immer in den Herzen der Menschen bleiben und unsere Familie wird weiterhin einen Beitrag zur Gesellschaft leisten.”

Im Januar 2019 wurde ein Pakt geschlossen, um die Kinder von Ho’s zweiter Frau Lucina Laam King-ying als Mehrheitsaktionäre der an der Hongkonger Börse notierten SJM Holdings zu machen. Laams zweite Tochter Daisy Ho Chiu-fung wurde Vorsitzende des Unternehmens und vierte Frau Angela Leong wurde Co-Vorsitzende. Während die Kinder von Laam jeweils für sich genommen Milliardäre sein können, wurden die anderen Familienzweige von Ho ebenfalls mit mehreren High-End-Immobilien und -Unternehmen ausgestattet, um die kommenden Generationen der Familie abzusichern.

“Ho war eine überlebensgroße Persönlichkeit, deren beispiellose Vision, Unternehmergeist, Einfallsreichtum und Furchtlosigkeit weithin anerkannt und respektiert wurden”, heißt es in einer Erklärung der Shun Tak-Gruppe im Namen der Familie. “Für uns war und bleibt er unser inspirierendes Vorbild.”

Article by Christin Maschmann